Glossar

Szene

Vorbei sind die Zeiten, in denen Informationen nüchtern, sachlich und am Besten noch in einem farbenarmen Umfeld vermittelt wurden. Information darf heute nicht mehr langweilig sein. Das liegt auch daran, dass die Internetgenerationen geringere Aufmerksamkeitsspannen haben und an mehr Reize gewöhnt sind. Die Monotonie hat längst ausgedient.

Aus diesem Grund hat sich bei Erklär- und Werbevideos das Storytelling als Darstellungsmethode etabliert. Storytelling ist eine besondere Art der Erzählung, die den Adressaten nicht nur als Konsumenten eines Mediums wahrnimmt, sondern auch als eigenständiges Individuum mit Wünschen, Gefühlen und Zielsetzungen. Diese werden in die Erzählweise einbezogen, um eine Wirkung zu erzeugen.

Wichtig ist vor allem ein emotionales Andocken, sodass der Zuschauer sich sofort in die Szenerie einfinden kann. Handlungsträger sind daher Protagonisten, die sympathisch erscheinen und einen hohen Identifikationswert aufweisen. Die Geschichte wird nicht einfach nur um ihrer selbst willen erzählt, sondern zielt auf eine Signalwirkung beim Zuschauer ab. Je nachdem soll sie zu einer spezifischen Handlung aufrufen (z.B. zu einem Kauf), die Meinungsbildung vorantreiben oder wichtige Informationen nachhaltig im Bewusstsein verankern.

Storytelling wird in Erzählvideos und in der Werbebranche vor allem eingesetzt, um Wissensinhalte gezielt an unwissende Interessenten bzw. Rezipienten weiterzugeben. Dabei kann es sich um weiterführendes Expertenwissen handeln (Erklärvideos) oder um Informationen zu einer bestimmten Dienstleistung, einem Produkt oder einem Unternehmen (Werbefilme, Imagefilme). Informationen können leichter verarbeitet werden, wenn sie in ein plastisches, bekanntes und interessantes Schema eingebettet sind. Mittels verschiedener Eingriffe in die Farbgebung, das Setting, die Schriftart, die Figuren und die Ansprache kann eine Situation erzeugt werden, in der komplexe Inhalte verständlich erscheinen. Bildsprache, emotionale Verknüpfungen und vereinfachte Schemata helfen dabei, das Fundament für mehr Verständnis zu schaffen.

Die Zeit seit der Inbetriebnahme des World Wide Web wird gerne als Informationszeitalter bezeichnet, da die Menge der kursierenden Informationen seitdem stetig und oftmals exponentiell anwächst. Gleichzeitig aber fühlen sich viele Menschen mit der Fülle überfordert, da ihre Aufmerksamkeitsspanne sogar sinkt. Unternehmen und Organisationen sind daher bei der Verbreitung von Informationen auf eine nachhaltige und langfristige Methode angewiesen. Viele Rezipienten schrecken aus den verschiedensten Gründen vor technischen, nüchternen oder komplizierten Erklärungen zurück. Aus diesem Grund besteht der wichtigste Schritt in einer Reduktion der Komplexität. Mittels Storytelling gelingt eine Einbettung der Inhalte in eine ansprechendes, reizvolles Setting, das unterhält und zugleich Informationen wirkungsvoll darstellt.

Der chronologische Aufbau des Storytelling ist in der Regel derselbe. Zunächst wird ein Problem oder eine Fragestellung thematisiert. Anschließend (oder zeitgleich) werden die Handlungsträger vorgestellt. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf Authentizität und Identifikation. Im Verlauf des Videos wird dann ein Lösungsvorschlag für das erwähnte Problem formuliert und etwas tiefer ausgearbeitet. Am Ende haben die Zuschauer im Idealfall neue Kenntnisse erworben und wissen, wie sie das eingangs vorgestellte Problem lösen bzw. auf welchem Wege sie selbst zur Lösung des Problems beitragen können.

Mit dem interaktiven Storytelling oder dem Data-Storytelling gibt es neben anderen mittlerweile Subkategorien des Storytelling, die bei bestimmten Zielsetzungen effektiv eingesetzt werden können. Heutzutage gilt Storytelling nach wie vor als die vielversprechendste Erzählmethode in der filmischen Darstellung von Informationen.


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